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Globales Krisenmanagement: Afrika als Vorbild

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Der afrikanische Kontinent, der so oft in die Opferrolle gedrängt wird, kann in vielerlei Hinsicht als Vorbild dienen. Es braucht einen Paradigmenwechsel in Bezug auf jenen Teil der Welt, der so viel mehr zu bieten hat als die oft verzerrten Reduktionen, die ihm auferlegt werden.

Ziel dieses Beitrags ist es, positive Beispiele aufzuzeigen, die in diversen afrikanischen Ländern nicht nur besser gelungen sind, sondern vor allem auch als Vorbild für Österreich dienen könnten.

Gender Pay Gap im südlichen Afrika weit geringer als in Österreich

In Bezug auf die Reduktion des berühmt berüchtigten Gender Pay Gaps hat Österreich definitiv Verbesserungspotenzial und könnte sich mitunter an einigen afrikanischen Ländern orientieren. Bei einer graphischen Darstellung eines Länder-Rankings eine faire Bezahlung zwischen den Geschlechtern betreffend (Abbildung 2, „Der globale Gendergap-Index“, Stand 2017) schneidet Österreich weit schlechter ab als der Großteil der Länder des südlichen Afrikas (Botswana, Malawi, Mosambik, Namibia, Südafrika, Simbabwe) sowie einige ostafrikanische Staaten (Burundi, Ruanda, Uganda). Zudem hat beispielsweise Südafrika (siehe Abbildung 1, Stand 2014) im Vergleich zu Österreich einen höheren Frauenanteil an Führungskräften.

Corona-Krisenmanagement: neun afrikanische Länder erfolgreicher als Österreich

Der australische Think-Thank „Lowy Institute” hat ein Länder-Ranking zum mehr oder minder erfolgreichen Corona-Krisenmanagement veröffentlicht. Laut der Analyse des Think-Thanks haben neun afrikanische Staaten besser auf die Coronakrise reagiert als Österreich es getan hat. Diese Länder sind die Demokratische Republik Kongo, die Elfenbeinküste, Gambia, Ghana, Ruanda, Sambia, Senegal, Togo und Uganda. Ruanda hat es sogar in die weltweiten Top 10 geschafft und in dem internationalen Ranking Platz 7 belegt.

Klimakrise: Afrika stößt weit weniger CO2 aus als Europa

Eine der vielen Krisen, die momentan die ganze Welt beschäftigen, ist die Klimakrise. Der afrikanische Kontinent, der stark von der Krise betroffen ist, zählt allerdings zu jenen Teilen der Welt, die am wenigsten dafür verantwortlich sind. Was der gesamte afrikanische Kontinent, der flächenmäßig größer ist als Europa, im Vergleich zur EU an Co2 ausstößt, ist kaum der Rede wert. Der Spiegel publizierte hier unter anderem eine Veranschaulichung der „Emissions-Giganten“ auf einer Weltkarte. Wenn wir der Klimakrise entgegenwirken wollen, wäre Europa also gut beraten, den Blick nach Afrika zu richten, das in Bezug auf den Co2-Ausstoß international mit gutem Beispiel vorangeht.

Plastiksackerlverbot: Ruanda und Kenia machen’s vor, Österreich zieht nach

Einige Länder weltweit haben eine wichtige Policy zur Plastikregulierung getroffen: nämlich ein Verbot von Plastiksackerln eingeführt. Vorreiter für diese Regelung waren Ruanda und Kenia. Während die breite Verwendung von Plastiksackerln in Österreich erst 2020 untersagt wurde, hat Kenia diese Vorgehensweise bereits im Jahr 2017 und Ruanda sogar schon 2008 – fast ein Jahrzehnt zuvor – sichergestellt.  Kenias Gesetzeslage für Verstöße scheint die härteste der Welt zu sein: es drohen bis zu vier Jahren Haft sowie eine Geldstrafe von 4 Millionen kenianische Shilling (etwa 40 000 USD). 2020 hat Kenia zudem zusätzlich die Nutzung von jeglichem Einwegplastik in Naturschutzgebieten, Nationalparks, an Stränden sowie in Wäldern untersagt, wie „The EastAfrican“ online berichtete

Depressionsrate laut WHO in Afrika geringer als in Europa

Ein weiteres Thema, das gerade einen gesellschaftlichen Aufschwung erfährt, ist jenes der mentalen Gesundheit. Auch hier schneidet der afrikanische Kontinent im Vergleich zu Europa etwas besser ab. Laut der WHO („Depression and other common  mental disorders. Global health estimates.”, Seite 13, „% of all YDS“ & „YLD per 100,000”) leidet die afrikanische Bevölkerung prozentuell betrachtet ein bisschen weniger unter Depressionen als die Bewohner*innen Europas. Die Selbstmordrate von Männern ist laut desselben Reports auf dem afrikanischen Kontinent geringer als jene europäischer Männer („Depression and other common  mental disorders. Global health estimates.”, Seite 15, „Suicide rate per 100, 000 population” – “LMICs in Africa” & “LMICs in Europe”). Bei Frauen* sieht es allerdings etwas anders aus: hier ist die Suizidrate bei afrikanischen Frauen* höher als bei europäischen Frauen*.

Fazit

Es zeigt sich also, dass es viele Dinge gibt, die Österreich von verschiedensten afrikanischen Ländern lernen könnte. Und das, obwohl die hier angeführten Beispiele nur ein kleiner Ausschnitt sind. Diese anzuerkennen und somit dazu beizutragen, das medial oft verzerrte Bild Afrikas ein kleines bisschen mehr zurechtzurücken, wäre wohl ein guter Anfang, um sich aus dem von der kolonialen Vergangenheit stark bedrückten und nach wie vor sehr unverhältnismäßigen Machtverhältnis zwischen Afrika und Europa zu lösen.

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